Zweite Heimat

Mai - Juli 2005, Stadtmuseum und Städtische Galerie Iserlohn (D)
Migration: «Allgemein: Wanderung. Sozialwissenschaftlich: Wechsel von einem regionalen oder sozialen Raum in einen anderen. Allgemein wird zwischen Emigration (Auswanderung), Immigration (Einwanderung) und Permigration (Durchwanderung) unterschieden.»
Heimat: «Ort, wo man zu Hause ist, Wohnort und Umgebung oder Geburtsort; Ursprungs-, Herkunftsland.»
Quelle: dtv-Lexikon

Der Begriff Heimat lässt viele Fragen offen. Für viele Menschen ist ihr Geburtsort fern von der Gegend, in der sie leben. Heimat ist eher ein subjektives Gefühl.
Der Titel "Zweite Heimat" ist ein Zitat aus vielen Interviews mit Migrantinnen und Migranten, die in Iserlohn leben. Sie empfinden ihre Wurzeln, ihre Erinnerungen und ihre
Kultur als Bereicherung für das Leben an einem Ort, der ihre zweite Heimat geworden ist.


Die Ausstellung "Zweite Heimat - Hier leben in Iserlohn" gliedert sich in zwei Teile.

Der kulturhistorische Teil, dessen Präsentation sich neben Rechercheergebnissen aus dem Stadtarchiv maßgeblich auf die Ergebnisse aus vielen Gesprächen und Interviews mit lokalen MigrationsexpertInnen und nicht zuletzt (ehemaligen) MigrantInnen selbst stützt, wird im Stadtmuseum gezeigt.

MigrantInnen selbst kommen zu Bild über ein Fotoprojekt mit Einwegkameras, die verteilt wurden mit dem Auftrag, das Lebensumfeld abzubilden in der Städtischen Galerie.

Ebenfalls in der Städtischen Galerie zeigt Joanne Moar ihr Projekt "becoming german".
Begleitheft zu Zweite Heimat Iserlohn.pdf (2.9 MB)

Die Inhalte des kulturhistorischen Teils der Ausstellung im Stadtmuseum Iserlohn sind in einem Begleitheft dokumentiert, das kostenlos an die BesicherInnen und Schulklassen zur Nachbearbeitung des Themas ausgegeben wurde.

seilersee
Besitzerin einer italienischen Eisdiele mit ihren Kindern, 1960er Jahre / Foto: Privat

Dass der Seilersee eine so dicke Eisschicht bekommt, die zum Schlittschuhlaufen trägt, ist ein seltenes Ereignis. An den schönen Winter, in dem das Bild entstand, erinnern sich viele IserlohnerInnen. Das Bild ist damit Ausdruck einer kollektiven Erinnerung, die nicht allein MigrantInnen betrifft.
palumbo
Italienischer Arbeitsmigrant in der Drahtfabrik, 1960er Jahre / Foto: Privat

"Heimat ist der Ort, wo man sich nicht erklären muss."